Vom Schrauber zum Betriebsleiter – Interview mit Livio Maspoli
Herr Maspoli, wie sind Sie zu IVECO gekommen und wie lange arbeiten Sie bereits im Unternehmen?
Maspoli: Das hat sich so ergeben, weil ich in der Nachbarschaft des Betriebs hier in Kloten gross geworden bin. Ich habe schon als kleines Kind die Lkws in der Nachbarschaft meines Elternhauses erlebt. Während der Schulzeit machte ich dann eine Schnupperlehre im Unternehmen und seit 1. August 1994 arbeite ich hier.
Können Sie uns einige wichtige Stationen Ihrer Karriere aufzählen?
Maspoli: Da kam eins zum anderen. Zunächst die dreijährige Ausbildung zum Automonteur, später die Zusatzausbildung zum Mechaniker Schwer. 2000 absolvierte ich die Ausbildung zum Systemtechniker, von 2006 bis 2008 die zum eidgenössischen Diagnostiker. Ich wurde Vorarbeiter, später dann für zwölf Jahre Werkstattleiter. Dreieinhalb Jahre davon hatte ich sogar die Verantwortung für eine zweite Werkstatt in Muttenz. Daran schloss sich die Ausbildung zum Betriebswirt an. Nach dieser übernahm ich 2015 die Verkaufsleitung für Fiat Professional und 2019 die Betriebsleitung und Markenverantwortung für Fiat Professional in Kloten und Hendschiken.
Was macht für Sie den «IVECO Spirit» aus bzw. was unterscheidet IVECO aus Ihrer Sicht von anderen Herstellern?
Maspoli: Da spielt sehr viel die italienische Mentalität mit herein. Wenn man das klug nutzt, hat man viele Kompetenzen und Freiräume, aber auch viel Verantwortung.
Wie sieht der «Kundenmix» aus? Gibt es viele Kunden, die im gleichen Segment arbeiten oder ist das breit gestreut? Wie verhält es sich mit den Flottengrössen?
Maspoli: Das geht querbeet, Wohnmobile, Bau, Kurierdienste. Wir haben fast ausschliesslich lokale Kunden und davon zwischen 60 und 70 Prozent im Light-Bereich.
Die Schweiz hat ja stellenweise eine fordernde Topografie. Hat das spürbare Auswirkungen auf ihr Geschäft? Stichworte wären beispielsweise die Konfiguration des Antriebsstrangs, Radstände oder Art und Umfang der Servicearbeiten?
Maspoli: Gegenüber anderen Märkten werden wir eher stärker motorisierte Fahrzeuge im Einsatz haben. Darüber hinaus sind Allradversionen und Wandlerautomaten immer ein Thema.
Wie werden die «Grünen Konzepte» von IVECO von den Schweizer Kunden angenommen?
Maspoli: Bei kleineren Kunden wie einem Kurierdienst mit drei Fahrzeugen mag das noch ein Problem sein. Aber vor allem Grosskunden sind heute bereit, dafür auch Geld zu investieren. Wir haben schon einige Interessenten für den Nikola TRE. Die Kunden finden es gut, dass dieses Fahrzeug in Europa gebaut wird und kein US-Import ist.
Besteht ein typischer Arbeitstag für Sie aus viel Routine oder sehen Sie sich jeden Tag mit anderen Herausforderungen konfrontiert?
Maspoli: Nach 25 Jahren ist doch vieles Routine. Aber gelegentliche Herausforderungen machen den Job spannend.
Ersatzteile gibt es heute auch billig unter anderem im Internet. Sehen die Kunden trotzdem die Notwendigkeit, Original-Ersatzteile zu verwenden, bei denen Qualität und Zuverlässigkeit garantiert sind?
Maspoli: Für die loyalen Kunden ist das kein Thema. Die schätzen Qualität, Information und Beratung. Wichtige Aspekte sind Verfügbarkeit und rasche Zustellung.
Haben Sie spezielle Ziele für 2020?
Maspoli: Nicht unbedingt spezielle Ziele, aber unser Fokus in diesem Jahr, respektive auch in den nächsten Jahren wird sein, die Kundendienstprozesse zu verbessern.
Haben Sie ein IVECO Modell, das Ihnen im Laufe der Jahre besonders an Herz gewachsen ist?
Maspoli: Einer meiner Favoriten ist der 96er Daily. An dem Modell habe ich halt noch selber geschraubt. Wenn da noch gelegentlich einer in die Werkstatt kommt, sind das immer nostalgische Gefühle.
Nächster Artikel
Schweizer Markenbotschafter IVECO